Arbeitspaket 1 untersucht die folgende Frage: „Welche Bedeutung hat die Stimmabgabe für die Bürger*innen, und welches Gewicht wird dieser beigemessen?“. Dabei wird sowohl auf den Stellenwert der Stimmabgabe als auch auf den Inhalt der Definitionen der Bürger*innen geachtet. WP 1 hat drei Hauptziele: (1) erste vorläufige Erkenntnisse über die Bedeutung der Stimmabgabe für Bürger*innen zu sammeln, was auch für die Datenerhebung in den Arbeitspaketen 2-4 von Belang ist; (2) die erhobenen Erkenntnisse zu analysieren, um gemeinsame Wahldefinitionen und Muster zu finden, welche für die anfängliche Theoriebildung nützlich sind; und (3) Fundierung der später geplanten systematischen Wahldatenerfassung zu betreiben. Die Datenerhebung in Arbeitspaket 1 erfolgt über mehrere Instrumente - ein Citizen Science - Webformular und qualitative Interviews – die alle Bürger*innen dazu ermutigen sollten, ihre Bedeutungen der Stimmabgabe über eine offene Fragestellung mitzuteilen.
WP2: Unterschiede in der Bedeutung der Stimmabgabe zwischen Individuen und zwischen Ländern
Das Hauptziel von Arbeitspaket 2 ist es, zu verstehen, wie weit verbreitet die in Arbeitspaket 1 identifizierten Bedeutungen in der Gesellschaft sind und ihre systematische Variation zwischen Individuen und zwischen Ländern zu erfassen. Die theoretischen Hypothesen werden anhand von primären Querschnittsumfragedaten in einer Auswahl von 12 Ländern (in Europa und darüber hinaus) getestet, die während der Laufzeit des Projekts nationale Wahlen abhalten. Der Inhalt von Bedeutungen wird in Umfragen über offene- und geschlossene Fragen erfasst.
WP3: Ursachen der Bedeutung der Stimmabgabe
Wahlen sind herausfordernde Momente für die demokratische Politik, daher die allgemeine Erwartung, dass die Stimmabgabe gerade während der Wahlkämpfe erheblich an Bedeutung gewinnt. Ob, für wen, unter welchen Bedingungen und welche Bedeutungen durch Wahlkämpfe aktiviert und/oder modifiziert werden, sind die leitenden Fragestellungen des Arbeitspakets 3. Die Studie verwendet ein dreiwelliges Panel-Erhebungsdesign. Die Bürger*innen, die für das Arbeitspaket 2 schon Monate vor den Wahlen befragt worden waren, werden während des Wahlkampfes und kurz danach erneut zu ihrer Bedeutung der Stimmabgabe befragt. Länderexperten werden ebenfalls befragt, um ein qualitatives Maß für die unterschiedlichen Bedeutungen zu erhalten, die Medien und politische Parteien in den verschiedenen Ländern dem Wählen / der Stimmabgabe beimessen.
WP4: Folgen der Bedeutung der Stimmabgabe
Arbeitspaket 4 untersucht, welche Folgen die verschiedenen Bedeutungen der Bürger*innen auf ihre Einstellung und ihr Verhalten haben. Bezüglich der einstellungsbezogenen Auswirkungen ist das Hauptziel des Arbeitspakets 4 die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen den Bedeutungen der Stimmabgabe für die Bürger*innen und den konkreten Aspekten des Wahlverfahrens, der Prozesse, der Verwaltung, des Wahlrechts und der wahrgenommenen Wahllegitimität, einschließlich der Bevorzugung alternativer Formen der Demokratie, wie der Technokratie. Hinsichtlich der Verhaltensfolgen steht die Wahlbeteiligung und Nichtbeteiligung, sowie das politische Engagement offline und online im Mittelpunkt. Um diese Ziele zu erreichen, stützt sich Arbeitspaket 4 auf Mikrotargeting mittels Vignettenexperimenten und auf die für Arbeitspaket 2 und Arbeitspaket 3 gesammelten Daten.